Schneider Tips & Tricks
E in Schneider CPC 464, der 136 Farben gleichzeitig darstellen kann, ist etwas Herausragen-des. Normalerweise nimmt sich die Farbenpracht nämlich eher be-scheidener aus, denn die Computer der CPC-Serie verfügen eigentlich nur über 27 Farben. Davon sind bei niedrigster Auflösung maximal 16 gleichzeitig darstellbar. Im Stan-dardmodus — Mode 1 — sind es vier und in Mode 2 lediglich noch zwei Farben, die gleichzeitig angezeigt werden.
Solche Grafikfähigkeiten sind für einen 8-Bit-Computer zwar eine durchaus respektable Leistung, aber angesichts der Farbqualitäten eines Atari ST oder Amiga mag sich der CPC-Besitzer eher vernachläs-sigt vorkommen. Unser Listing »Mul-ticolour« bereitet dem ein sicheres Ende. In Mode 0 zaubert es bei einer Auswahl von 256(!) Farben problem-los bis zu 136 gleichzeitig auf den Bildschirm Ihres Computers. In Mo­de 1 sind es zehn (anstatt vier) und im hochstauflösenden Modus im-merhin noch vier Farben (statt zwei). All das bewirkt die abwechselnde Darstellung von zwei Bildschirmen. Diese sprechen Sie mit dem RSX-Be-fehl »|PAGE,(l-3)« einzeln an. Eine Eingabe von »|PAGE,3« bewirkt die gleichzeitige Darstellung beider Bildschirminhalte. Was sich Ihnen dann auf dem Monitor prasentiert, speichern Sie mit der Eingabe »A$ = Dateiname: |SSAVE,@A$« stark komprimiert auf Diskette bezie-hungsweise Kassette. Im Durch-schnitt werden dabei nur 23 KByte auf dem Datenträger belegt. Den
256 Farben auf dem CPC 464
Wenn der CPC 136 Farben gleichzeitig auf den Bildschirm bringt, miissen andere Computer Farbe bekennen. »Multicolour« sorgt dafür, daß der CPC bei einer Auswahl aus 256 Far­ben nicht allzu eintönig wird.
Ladevorgang eines auf diese Art ge-speicherten Bildes starten Sie mit »|SLOAD,@A$«, wobei Sie vorher (wie beim Speichern) den Dateina-men mit A$ definiert haben müssen. Die Auswahl des Farbstiftes PEN, der in einer der 256 verfügbaren Farben zeichnet, erfolgt ebenfalls per RSX-Befehl: »|PEN,(0-255),(0-l)«. Der erste Wert gibt die Zeichenfar-be an, der zweite die Helligkeitsstu-fe. Letzteres bietet sich jedoch nur in Mode 2 an, andernfalls sollte hier der Standardwert 0 stehen. Die Farbauswahl an sich verlangt aller-dings ein wenig Rechenarbeit, da je-de der 256 Farben eine Mischung aus zweien der 27 vorhandenen ist (Ihr Benutzerhandbuch enthalt eine Farbwerttabelle — schauen Sie un-ter »Graphik« nach). Um in Mode 0 beispielsweise Rot (Farbwert 3) mit Purpur (7) zu mischen, rechnen Sie folgendes: (7x16) + 3 (= 115). Sie multi-plizieren den höchsten Farbwert mit der Konstante 16 und addieren dazu den zweiten Wert. Also lautet Ihre Eingabe in diesem Beispiel »|PEN, 115,0«, und Sie zeichnen in einem purpurroten Farbton (die Null gibt den Helligkeitswert an). Beachten
Sie bitte beim Berechnen der Far­ben, daß in den verschiedenen Mo­di des CPC die Farbwerte mit dem INK-Befehl definiert werden. Nähe-res erfahren Sie aus Ihrem Hand-buch.
Der normale PEN-Befehl hat nach dem Start von Multicolour keine Wirkung mehr. Alle anderen Befeh-le lassen sich mit einer Ausnahme uneingeschränkt anwenden. Die Ausnahme bildet das Kommando SYMBOL AFTER. Es ist nur dann er-laubt, wenn die oberste Speicher-grenze über 4000 hex liegt und die Zeichen vor dem Setzen der Spei-chergrenze definiert wurden.
Geben Sie zunächst den DATA-Lader (Listing 2) ein. Er erzeugt den Maschinencode zu Multicolour und speichert diesen als Binardatei. An-schließend tippen Sie Listing 1 ab und speichern es ebenfalls. Mit »RUN« starten Sie Multicolour. Falls Sie kein Laufwerk besitzen, muß die Binardatei hinter dem Basic-Lade-programm gespeichert sein. Die Li­stings 3 und 4 sind Demoprogram-me, die die neuen Fähigkeiten auf eindrucksvolle Weise demonstrie-ren sollen.                                  (rh)
Bild 1. Ein Bild sagt mehr . . .
. . . als 1000 Worte
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Ausgabe 11/November 1987